Eine Unterkunft finden



Wenn du darüber nachdenkst, auszuziehen, ist es wichtig, dir erstmal klarzumachen, wie du wohnen möchtest. Willst du alleine leben oder vielleicht mit Freunden oder anderen Menschen in einer WG? Jede Option hat Vor- und Nachteile:

  • Wohngemeinschaft: Wohngemeinschaften (kurz: WG) sind meist privat organisiert. WG-Zimmer gibt es möbliert und unmöbliert, befristet oder unbefristet vermietet. Das Wohnen in einer WG kann sehr schön sein, wenn man sich gut mit den Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern versteht. Überlege dir vorher, welche Bedürfnisse du hast (z. B. viel Ruhe und keine lauten Partys, Ordnung und Sauberkeit) und gleiche diese im Gespräch ab. Eine WG, die gut funktioniert, kann dir ein stabiles soziales Netzwerk bieten.
  • Wohnheim: Um einen Platz im Wohnheim kannst du dich meistens im Studium, manchmal auch in der Ausbildung bewerben. Sie sind sehr begehrt, da sie meist relativ günstig sind. Oft sind die Zimmer möbliert und es gibt eine Gemeinschaftsküche. In einem Wohnheim bist du mehr „allein“ als in einer WG. In der Gemeinschaftsküche oder im Gemeinschaftsraum kannst du aber auch schnell soziale Kontakte knüpfen.
  • Eigene Wohnung: Dies ist vermutlich die teuerste Option. Wenn du alleine wohnst, hast du außerdem am meisten Verantwortung, weil du dich um alles selbst kümmern musst - vom Strom- oder Internet-Vertrag über Müll-Rausbringen bis zum Kontakt mit dem Vermieter. Du hast auch keine Ansprechperson in deiner unmittelbaren Nähe, dafür musst du natürlich weniger Rücksicht nehmen und hast mehr Freiheiten.

Wäge also gut ab, was dir wichtig ist. Überlege dir auch, in welchem Stadtteil oder Ort du leben möchtest – soll es nah bei der Schule oder der Arbeit sein oder eher ruhig und außerhalb des Zentrums? Denke außerdem an dein Budget: Wie viel kannst du monatlich für Miete und Nebenkosten ausgeben? Es ist wichtig, realistisch zu sein und auch an Ausgaben wie Lebensmittel, Internet und Versicherungen zu denken. Mehr dazu findest du im Bereich Finanzen.

Begibst du dich dann auf die Suche nach einer Unterkunft, gibt es dafür verschiedene Möglichkeiten. Eine gute Anlaufstelle sind Webseiten, die Wohnungen, WG-Zimmer oder Apartments anbieten, z. B. www.wg-gesucht.de oder www.kleinanzeigen.de. Auch soziale Netzwerke oder spezielle Gruppen auf Facebook können dir bei der Suche helfen. Lokale Möglichkeiten sind Anzeigen in Zeitungen, Aushänge bei Supermärkten oder an Unis/Fachhochschulen. Frage auch in deinem Umfeld, ob zufällig jemand von einer freien Wohnung oder einem Zimmer gehört hat. 

Wohnungsanzeigen enthalten häufig viele komplizierte Begriffe. Auf der Seite www.meinestadt.de findest du die wichtigsten Fachbegriffe zum Thema Wohnen und Miete. Beachte beim Lesen einer Anzeige immer: Es gibt manchmal unseriöse Angebote. Hört sich ein Angebot zu gut an, um wahr zu sein? Dann sei besonders kritisch. Es könnte sich wirklich um Betrug handeln.

Bevor du einen Vertrag unterschreibst, solltest du die Wohnung oder das Zimmer auf jeden Fall besichtigen und sicherstellen, dass alles in Ordnung ist. Dafür gibt es persönliche Termine oder Sammeltermine. Bei Sammelterminen schauen sich alle interessierten Personen die Wohnung zum gleichen Zeitpunkt an. Hier haben wir die wichtigsten Tipps für die Wohnungsbesichtigung:

  • Du musst dich als Mieterin oder Mieter gut präsentieren. Das ist wie bei einem Vorstellungsgespräch auf einen Ausbildungsplatz. Bereite dich also gut vor: Hast du alle wichtigen Unterlagen beisammen, die die Vermieterin oder der Vermieter braucht?
  • Du möchtest die Wohnung prüfen, ob sie gut ist. Dafür kannst du Checklisten nutzen und dir vorher wichtige Fragen überlegen.
  • Nimm am besten eine zweite Person mit. Vier Augen sehen immer mehr als zwei! Aber Achtung: Eine Ausnahme sind Wohngemeinschaften. Hier möchten die Mitbewohnerinnen und Mitbewohner dich persönlich kennenlernen. Komme also lieber alleine.

Wohnungssuche kann dauern und frustrierend sein. Dann ist es besonders wichtig, Geduld zu haben und dranzubleiben!


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