Erst ein Mietvertrag, dann der Umzug



Du hast eine Zusage für deine Wohnung oder dein Zimmer bekommen? – Gratulation! Die Vermieterin oder der Vermieter gibt dir einen Mietvertrag. Diesen Vertrag solltest du sehr gut lesen. Auch hier gilt: Lass dir von Menschen helfen, die schon mehr Erfahrung haben. Vielleicht kennt sich jemand in deinem Freundes- oder Bekanntenkreis damit aus. Ansonsten kannst du auch deine Betreuerin oder deinen Betreuer fragen.
Prüft vor allem den Inhalt: Passt der Inhalt des Vertrags mit mündlichen Vereinbarungen zusammen? Zum Beispiel: Die Mietdauer, Befristungen, Kosten wie Kaltmiete und Nebenkosten. Manchmal stehen in Mietverträgen auch noch zusätzliche Pflichten, die man in jedem Fall beachten sollte. Weitere Infos dazu findest du im Artikel „Rechte und Pflichten von Volljährigen“. Ein ganz wichtiges Recht, das du mit 18 Jahren erhältst: Du darfst den Mietvertrag selbst unterschreiben. Und die wichtigste Pflicht? – Die Mieten zahlen, natürlich! Das vergisst man aber schnell mal. Deswegen ist es sinnvoll, sich dafür einen Dauerauftrag bei der Bank einzurichten. Dann geht das Zahlen automatisch.

Ein letzter Hinweis: Für eine Wohnung oder ein Zimmer muss man fast immer eine Kaution zahlen. Eine Kaution ist ein Geldbetrag, den ein Vermieter von dir nimmt. Die Kaution ist für den Vermietenden wie eine Versicherung. Sie oder er nutzt das Geld, wenn es in der Wohnung zu größeren Schäden kommt, die von der Mieterin oder dem Mieter verursacht wurden. Normalerweise bekommst du diese Kaution aber am Ende der Mietzeit zurück, wenn du dich an alle Pflichten gehalten hast.

 

Nun steht auch schon der Umzug an!

Der Mietvertrag ist unterschrieben? Super! Jetzt gibt es noch zwei Schritte, bevor du endlich umziehen kannst. Bei der sogenannten Wohnungsübergabe erhältst du die Schlüssel. Lass dich auch bei diesem Termin von einer zweiten Person begleiten. Denn hier wird ein Übergabeprotokoll erstellt. Das Protokoll hält fest, wie viele Schlüssel übergeben wurden. Es hält auch fest, in welchem Zustand die Wohnung übergeben wurde. Zum Beispiel, ob die Wohnung renoviert ist oder nicht. Bei diesem Termin solltest du unbedingt eine sogenannte Wohnungsgeberbestätigung unterschreiben lassen. Denn diese brauchst du später beim Einwohnermeldeamt (siehe Artikel "In deiner neuen Wohnung")

Der zweite Schritt ist nicht immer notwendig: das Streichen oder Tapezieren der Wohnung vor dem Einzug.

Der Tag des Umzugs ist häufig sehr stressig! Daher empfiehlt es sich, den Umzug vorher gut zu planen. Für den Umzug brauchst du stabile Kartons, damit deine Dinge nicht kaputtgehen. Diese kannst du im Baumarkt kaufen oder manchmal gebraucht in den Kleinanzeigen finden. Ein Tipp: Bananen-Kisten aus dem Supermarkt kann man auch nutzen. Frag dort einfach freundlich nach!

Für den Tag des Umzugs benötigst du viele starke Hände. Frage in deinem Freundeskreis oder deine neuen Mitbewohner, ob sie dir für einen halben Tag aushelfen können. Wenn du ihnen eine warme Mahlzeit (zum Beispiel eine Pizza) und warmes Trinken stellst, freuen sie sich und helfen sicher gern. Beachte, dass du die helfenden Hände an beiden Orten brauchst. In der alten und in der neuen Wohnung.

Was braucht es noch? Ein großes Auto oder einen Transporter! Auch hier können dir Menschen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis helfen. Im Idealfall kann der Besitzer des Wagens selbst fahren. Das spart dir Stress. Und möglichen Ärger, wenn es trotz aller Vorsicht beim Rangieren doch einmal zu einem Parkunfall kommt.

Gerade in engen Straßen oder Innenstädten kann das Parken eine große Herausforderung sein. Hier hilft es auch, im Vorfeld bei der Stadtverwaltung ein „Halteverbot bei Umzug“ zu beantragen. Aber: Der Aufstellservice ist recht teuer.

Im nächsten Artikel geht es weiter mit den wichtigen Tipps zur Einrichtung und was sonst noch zu bei einem Umzug zu beachten ist.