Das erste Mal in den eigenen 4 Wänden? Warum auch immer du nicht mehr zu Hause wohnst – es gibt viele Dinge, die man nicht nur schaffen muss, sondern viele davon auch täglich! Das kann viel Energie kosten, wenn man daran noch nicht gewöhnt ist. Vor allem darf dabei die Ausbildung/Schule oder Arbeit nicht vergessen werden.
Egal, wie du bisher gelebt hast, hier listen wir einmal auf, was für dich wichtig werden wird. Du kannst oft selber entscheiden, wie dein Leben aussehen soll. Und zur Not: Es gibt für alles eine Lösung oder Hilfeangebote!
Alltagroutine und Zeitplan
Muss man immer früh zur Arbeit aufstehen, ist es hilfreich, auch am Wochenende an ähnlichen Zeiten das Bett zu verlassen. Dann kriegt man auch das meiste Sonnenlicht ab, was gesünder ist!
Frühstücken, sich fertig machen und die Wohnung möglichst einigermaßen ordentlich hinterlassen, dann ist der Feierabend schöner! Ausreichend Zeit für alle Aufgaben im Haushalt, Einkaufen, Kochen und Essen nehmen. Vielleicht auch feste Lernzeiten, aber auch schöne regelmäßige Aktivitäten einplanen, wie z. B. das Fußballtraining dienstagabends.
Ordnung machen und halten
Die Dinge, die in der Wohnung zu erledigen sind: Aufräumen, Abwasch, Wäsche, manchmal Fenster, Schalter und Klinken putzen, Boden saugen/wischen, Bad/Küche reinigen, Bett/Handtücher frisch machen, Müll/Pfand runter. Das ist eine Menge!
Ein Putzplan kann helfen, dass du es nicht vergisst. Zum Beispiel: „Immer Donnerstagnachmittag: Körperpflege, Wäsche, Pflanzen.“ Leider können wir nicht immer nur Dinge tun, die Spaß machen. Ein Tipp: Musik hören hilft bei allem, dass es leichter fällt!
Hast du gerade viel zu tun? Es ist in Ordnung, auch mal einen Topf länger stehenzulassen. Auch die Wäsche kann warten (zumindest, wenn noch frische im Schrank ist!).
Gewöhnen sich Menschen aber zu sehr an Unordnung, wird diese meistens mit der Zeit immer größer und die Laune schlechter. Dagegen kann eine ordentliche, saubere Wohnung die Laune erheblich verbessern! (Übrigens wirken sich auch Pflanzen und Blumen positiv auf das Raumklima aus. Gießen nicht vergessen!)
Mülltrennung ist wichtig. Nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Stadt: so hältst du dich an Gesetze und erleichterst den Müllwerken die Arbeit! Unter dem Artikel gibt es ein paar PDFs, die du dir anschauen und für die Küche ausdrucken kannst. Jedes Produkt hat Symbole aufgedruckt, die dir sagen, was in welche Tonne kommt.
(dazu unten: PDF 1 + 2 )
Auch ein Tipp: Dinge an den ihnen zugedachten Ort legen. „Jedes Ding nur einmal in die Hand nehmen“ (z. B. Tascheninhalt beim Auspacken direkt wegräumen, nicht erst noch irgendwo „zwischenparken“)
WÄSCHE
Kleidung, Handtücher, Geschirrtücher, Putzlappen und Bettwäsche müssen regelmäßig gewaschen werden (seltener auch Gardinen / Vorhänge, manche Schuhe werden abgewischt oder gefettet). Sonst wird es unhygienisch. Auf Flecken oder ungute Gerüche achten – spätestens dann heißt es: Waschen!
Wie? Waschmaschine oder Waschsalon, wo man pro Waschgang bezahlt. Waschmittel gibt es flüssig oder als Pulver. Manchmal ist auch Wasserenthärter/Hygienemittel gut für das Gerät.
Schaue dir an, was auf dem Etikett der Kleidungsstücke steht… In der Regel muss fast nichts bei 60° gewaschen werden. Dazu unten auch das praktische PDF Nummer 3 mit den Symbolen!
Wäsche auf einen Wäscheständer zum Trocknen aufhängen. Klar, sonst riecht sie irgendwann. Danach zusammenlegen, mit welchem System, das entscheidest du mit deinem Kleiderschrank. Tipp: Hänge deine schicken Teile auf Bügel, dann bleiben sie faltenfrei.
Schau dir hierzu auch gern das Video "Herausforderungen im Alltag" von Canip an
EINKAUF + KOCHEN
Kommt der Hunger oder Durst, sollte man nicht immer zum Supermarkt rennen müssen. Besser, man geht 1-2 mal in der Woche einkaufen. Mache dir einen Einkaufszettel, um nichts zu vergessen. Supermärkte, die sich „Discounter“ nennen, sind meistens günstiger – ist einer in der Nähe, gehe eher dorthin, um Geld zu sparen.
Was kaufst du ein? Eine Mischung aus frischen Produkten und haltbaren als Vorrat - wie Nudeln, Reis, Dosengemüse, haltbare (Soja-)Milch…. Obst/Gemüse sollte immer dabei sein! Selbst kochen ist sowieso gesünder und billiger.
Haltbarkeit: Die Sachen, die im Supermarkt im Kühler standen, müssen das auch zu Hause (Fleisch, Milchprodukte…). ABER: auch die anderen Produkte solltest du in den Kühlschrank tun, sobald die Packung geöffnet wurde!
Übrigens: Es kann auch Spaß machen, gemeinsam mit anderen zu kochen und zu essen. Das kann motivieren, auch wenn du selbst vielleicht nicht so viel Lust auf Kochen hast! (Hier mehr zum Thema Essen)
BEHÖRDEN, ÄMTER
Nicht beim Umzug, auch bei anderen Situationen brauchst es verschiedene Dokumente, die du bekommen oder abgeben musst. Im Internet gibt es viel Hilfe (auch wenn das „Amts-Deutsch“ schwierig ist!). Entweder holt man sich Tipps auf den offiziellen Websites – oder man fragt Freunde um Hilfe. Diese sind auch bei wichtigen Terminen eine Stütze.
Wichtig bei Dokumenten: Termine/Fristen immer pünktlich einhalten, bei Krankheit absagen!
Wenn Unterlagen einzureichen sind: vor der Abgabe prüfen (zum Beispiel auf Zahlendreher), vollständig und nur in Kopie abgeben bzw. Kopien anfertigen, wenn das Original eingereicht werden muss. Alle Unterlagen gut aufbewahren und abheften. Nachfragen, wenn etwas nicht verstanden wurde; wichtige Infos, Ansprechpartner und Kontaktdaten notieren.
FREIZEIT-AKTIVITÄTEN
Man denkt, sobald man selbst über die freie Zeit nach den Pflichten bestimmen kann, wird es total entspannt. Aber: Wenn man keine Hobbies oder Kontakte hat und bis zum Abend nichts als YouTube geplant hat, merkt man nach einigen Wochen schnell, dass das für den Geist nicht gut ist. Auch in der Freizeit braucht man so etwas wie einen Plan oder Ziele!
Wann du dich bei deinen Freunden melden solltest, weißt du sicher selbst gut. Denke immer daran: auch wenn alle plötzlich in Ausbildung oder Job sind und wenig Zeit haben, lohnt es sich immer, sich oft zu melden und Interesse zu zeigen. Ist keine Möglichkeit zum Treffen, hat vielleicht jemand Zeit, einmal in der Woche zu telefonieren?
Thema Internet: Mediennutzung und vor allem, wie viel davon am Tag guttut, muss gelernt werden. Teste dich selbst aus – müssen mehr als 2 Stunden am Tag zocken oder Videos sein? Bist du danach glücklicher oder klüger? Dabei auch aufs Geld und den Datenschutz achten. Manchmal ist ein Buch günstiger und bringt dir länger Freude. Gut überlegen, wem man seine persönlichen Daten gibt (z. B. Handynummer, E-Mail-Adresse, Adresse) und welche Fotos man z. B. von sich selbst postet. Informationen, die man dem Internet gibt, werden dort für immer irgendwo gespeichert sein!
Hierzu kannst du auch in unser Video "Du im Internet" reinschauen.
Probiere neue Hobbies aus - in jedem Alter fangen Leute mit Instrumenten, neuen Sprachen, Bastelei, verrückten Sportarten an. Google nach günstigen Angeboten in der Nähe: Volkshochschulen, Sportvereine, Geschäfte…wichtig ist, etwas regelmäßig zu tun. Der Körper gewöhnt sich daran und zieht Erholung daraus. Frage auch Freunde, ob diese mitmachen wollen! Dann traut man sich mehr.
SICHERHEIT
Wohnst du alleine, achte immer darauf: Beim Gehen Tür abgeschlossen? Fenster zu? Herd/ Ofen/ Waschmaschine aus? Du willst ja keine Rechnung für Feuer, Überschwemmungen oder Stromausfälle!
Geht es in den Urlaub, solltest du Freunden oder netten Nachbarn Bescheid sagen oder sogar einen Schlüssel geben (Briefkasten und Pflanzen kontrollieren).
Fremde klingeln bei dir? Lasse sie nicht sofort hinein. Handwerker sollten sich immer ausweisen können, und wer dir ein Produkt/ Vertrag andrehen will: erstmal nichts unterschreiben oder annehmen.
Nicht den Mut verlieren, irgendwann wirst du deinen eigenen Rhythmus gefunden haben. Am Anfang fühlen sich die meisten überfordert. Auch solch einen Alltag zu lernen, braucht Training, deshalb probiere einfach verschiedene Strategien aus. Ein Plan im Kalender/Handy ist auf jeden Fall immer eine gute erste Idee.
